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1. Das Deutsche Reich - S. 28

1905 - Berlin : Mittler
— 28 — Als eine Bodenschwellung im heutigen hessischen und Weserberg- lande aus dem Meerbusen ein Binnengewässer bildete und die auf- gestauten Wassermassen sich schließlich einen Abfluß durch das rheinische Schiefergebirge gebahnt hatten, da füllten mit vereinten Kräften die Gletscher der Alpen, des Schwarz- und Wasgenwaldes die Grabensenke mit Moränenschutt zum Teil wieder zu. Ihnen verdankt die oberrheinische Tiefebene zum größten Teile ihre heutige Bodengestalt und Bodenzusammensetzung. I. Die oberrheinische Tiefebene. a) Lage und Grenzen. Dieselbe umfaßt das Tiefland zwischen Schwarzwald, Odenwald, Spessart im Osten, Taunus im Norden, Hunsrück, Hart, Wasgenwald im Westen und dem Schweizer Jura im Süden. b) Ausdehnung. Ihre größte nordsüdliche Ausdehnung beträgt fast 300 km, die westöstliche schwankt zwischen 20 und 60 km. Ihr Flächenraum beträgt etwa ein Viertel der Provinz Brandenburg. Welchen wirtschaftlichen Wert haben die natürlichen Landes Verhältnisse ? a) Der Boden. Gestalt und Zusammensetzung des Bodens dieser Ebene sind mannigfaltig. Unmittelbar an den Fuß des Wasgenwalds schließt sich ein wellenförmiges Gelände, das wegen seiner Bedeckung mit Löß außerordentliche Ertragsfähigkeit zeigt und für die Boden- kultur im ganzen Elsaß von höchstem Werte ist. Von ähnlicher Fruchtbarkeit ist der rechtsrheinische (badische) Teil der Ebene, der sich am Fuße des Schwarz- waldes entlangzieht. Ein wesentlich ungünstigeres Bud zeigen jedoch die Ufergelände des Rheines bis Straß bur g in einer Breite von 10 km. Hier liegen nämlich die Sand-, Kies- und Geröllmassen zutage, die das reißende Wasser des Rheins bis hierher getragen. b) Klima. Es ist in keinem Teile Deutschlands günstiger als hier. Im Osten, Westen, Norden von hohen Randgebirgen umgeben, bleibt die Ebene vor den rauhen Winden aus diesen Himmelsrichtungen bewahrt; dagegen haben die feucht- warmen Südwestwinde freien Zutritt. c) Die Niederschläge der Ebene sind im Osten und Norden reichlicher als im Westen. i

2. Das Deutsche Reich - S. 10

1905 - Berlin : Mittler
10 — rheinische Tiefebene deutlich zeigt. Handelsgewächse, wie Tabak, Hopfen, Zichorien, Hanf und Mohn, gedeihen dann vorzüglich. Wirken jedoch in einem Gebiete hohe Sommer- temperaturen und geringe Bewölkung zusammen, so ist dies, natürlich immer unter Voraussetzung der entsprechenden Bodenzusammensetzung, ganz besonders für den Wein- und Obstbau günstig. Daher eignet sich auch die Rheinebene mit ihren seitlich gelegenen Tälern in so hervorragender Weise für diese Kulturen. In Gegenden mit ausgedehnten Sandflächen (Mark Brandenburg) sind viele Regentage mit nicht zu großer Er- giebigkeit für den Anbau von Halmfrüchten besonders er- wünscht. So förderlich auch ergiebige Niederschlagsmengen im Sommer dem Stoppelfruchtbau sind, so hinderlich können sie jedoch leicht der Getreideernte werden, deren Güte nicht selten darunter empfindlich leidet. Höhere Temperaturen im Spätherbst begünstigen die Bearbeitung des Bodens zwischen Ernte- und Saatzeit. Heftige, lange anhaltende Stürme sind der Auf- forstung mancher Gegenden sehr hinderlich; dagegen ist ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft derselben dienlich. gl. Die natürlichen Landschaften. (Allgemeines.) Die Lage des deutschen Reiches im Gradnetz. Deutschland liegt auf der östlichen Hälfte der nördlichen Erdhalbkugel; es erstreckt sich vom 6. bis 23.° ö. L. (Greenwich). Es reicht ferner vom 47. bis zum 56.° n. Br. und dehnt sich somit durch etwa 9 Breitengrade aus. (Genau bezeichnet, hegt der südlichste Punkt 47° 16', der nördlichste 55° 53' n. Br., der westlichste 5° 52' und der öst- lichste 22° 53' ö. L.). Welche politische Lage hat Deutschland? Mit Recht hat man es das »Herz« Europas genannt. Drei Groß- und vier Kleinstaaten umschließen es un- mittelbar in einem großen Kranze.

3. Das Deutsche Reich - S. 62

1905 - Berlin : Mittler
62 Die Zahl der Exportfirmen beträgt So. Ihr Absatzgebiet bilden fast ausschließlich England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Hauptgruppen der Industrie des Sonneberger Kreises sind: a) Norden: Glasindustrie in Lauscha und Steinheid (Christ- baumschmuck). b) Süden: Griffel- und Schiefertafelindustrie in Steinach, Lehesten. c) Südosten: Pelztiere, Masken, Papiermasseartikel*) (Puppen) und Attrappen in Judenbach, Jagdsdorf, Heinersdorf. Die sozialen Verhältnisse sind überaus traurig. Weit über die Hälfte aller Familien verdient im Jahr unter 700 M. 10. Handel und Verkehr. Infolge der Lage Thüringens inmitten des Reiches ist das- selbe schon frühzeitig ein wichtiges Durchgangsland für die Handelsbeziehungen zwischen Nord- und Süd-, Ost- und West- deutschland gewesen. Neben dem starken Durchgangsverkehr hat sich ein reger Binnenhandel entwickelt, der in erster Linie Lebensmittel nach den stärker besiedelten Gegenden, besonders den größeren Städten zu fördern hat. Daß auch ein schwunghafter Außenhandel betrieben wird, zeigt der Umstand, daß für viele Produkte (Porzellan, Gewehre, Woll-, Glas-, Spielwaren, Schiefer, Sämereien, Salz und Fleischwaren) alle Kulturländer Absatzgebiete bilden. Ferner müssen auch einzelne Industriezweige, wie die Meerschaum-, Pfeifen-, Steinnußknopf- und Wollindustrie, ihre Rohmaterialien aus dem Auslande beziehen. Welche Mittel dienen ihm? Da es an einem größeren schiffbaren Flusse fehlt, so spielen als Verkehrsmittel die Eisenbahnen eine Hauptrolle. Sie ziehen entweder an den Rändern Thüringens entlang, wie die 1. Werratalbahn: Salzungen, Meiningen—kobnrg, und 2. Elstertalbahn: Leipzig — Zeitz — Gera, oder aber sie durch- queren die Landschaft: nämlich 3. Berlin—halle—erfurt—gotha—eisenach—frankfurt (Thüringer Bahn), 4. Halle—naumburg—jena—rudolstadt—saalfeld bis zum Main (Saalbahn). Der Harz. Allgemeines. Der Harz bildet die nördliche Umrahmung des thürin- gischen Hügellandes. Gleich einer gewaltigen Insel aus ruhiger *) Papiermasse, ein Gemisch aus Sand, Papier, Zement und Mehl.

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 9

1908 - Berlin : Süsserott
— 9 — reichen Erzeugnisse der Donauländer (Holz, Getreide, insbesondere Weizen und Mais) den Weltmärkten zuführen. Neben ihr hat die Elbe die größte Bedeutung, die, schiffbar von Melnik ab, die böh- mischen Erzeugnisse (Braunkohlen, Gerste, Hopfen, Obst) zu Tal befördert und die direkte Verbindung mit Hamburg und der Nordsee herstellt. Auch Oder und Weichsel sind von einiger Wichtigkeit, erstere insbesondere für die Flößerei und den Transport von Erzen und Kohlen (Witkowitz in Mähren verarbeitet zum Teil schwedische Eisenerze !), letztere für die Beförderung galizischer Produkte (Roggen, Salz, Petroleum). Kanäle sind wenige vorhanden; der wichtigste ist der Franzens- kanal zwischen Donau und Theiß. Doch ließe sich auf diesem Gebiete vieles bessern: Donau-Elbe, Donau-Oder, wogegen die geplante Ver- bindung Donau-Mittelmeer kaum zu überwindende Schwierigkeiten bieten dürfte. Die Seen, außer dem Bodensee von geringer Bedeutung für den Verkehr, zeichnen sich wie der Neusiedler- und Plattensee durch ihre Größe oder wie viele Alpenseen (Achen-, Traun-, Gardasee) durch reizende Ufer aus. Das Adriatische Meer hat infolge seiner Küstenbildung (Steilküste) vorzügliche Häfen (Triest, Fiume), ist immer eisfrei und wird wegen seiner hohen Temperatur und der landschaftlichen Schönheit seiner Küsten viel besucht (Österreichische Riviera— Abbazia). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Infolge der Lage inmitten großer Landmassen, bei dem Vorherrschen des Gebirges und dem geringen Einfluß des Meeres ist das Klima bis auf die Küstengebiete und Inseln, die bezüglich der Wärme mit Neapel und Lissabon wett- eifern können, ein kontinentales; strenge Winter wechseln mit heißen Sommern ab. Ungarn, Galizien und Böhmen weisen die größten Temperaturunterschiede auf; kalt sind die Hochgebirgs- regionen der Alpen und Karpathen, sehr warm die geschützten Alpen- täler in Südtirol (Meran, Bozen — klimatische Kurorte). Die meisten Niederschläge haben die Gebirgsländer, regenarm sind die ungarischen Tiefebenen (warum?). Die Folge davon sind die Baumlosigkeit und der Pußtencharakter derselben. Eine àus Bodengestaltung und ungleicher Erwärmung der Luftschichten zu erklärende Erscheinung ist die „Bora", ein stoßweise wehender

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 55

1908 - Berlin : Süsserott
— 55 — den Bahamainsein und dem größeren Teil der Kleinen Antillen, von denen Trinidad die bedeutendste ist. Alle diese Inseln haben für das Mutterland Bedeutung durch den Plantagenbau, der Zuckerrohr (Rum), Vanille, Kakao, Tabak, Kaffee hervorbringt. Kulturhistorisch denkwürdig ist die Insel San Salvador aus der Bahamagruppe (Landung des Columbus, 12. Oktober 1492). Reich an nutzbaren Hölzern, und daher wichtig für den englischen Schiffbau, ist der Bezirk von Britisch- Honduras. Hauptniederlassung Belize ; Ausfuhrartikel Mahagoni, Teak- und Campecheholz. Britisch - Guayana mit dem Hauptort George- town bringt reiche Erträge an Gummi, Hölzern, Tabak, Kakao, Vanille. 4. In Australien. a) Der Australische Staatenbund. Er besteht aus dem Festlande von Australien und der im Süden vorgelagerten Insel Tasmania (rund 8 Mill, qkm mit 4,4 Mill. Einwohnern) und liegt je zur Hälfte nördlich und südlich vom Wendekreise des Steinbocks. — Australien ist eine Hochfläche, deren Ost- und Westrand ziemlich stark ansteigt. Eine allmähliche Abdachung zur Küste bildet nur das Stromsystem des Murray mit seinem Nebenfluß Darling. Was ergibt sich daraus für den Verkehr mit dem Innern? Die fruchtbaren Tiefebenen liegen ganz verstreut, und die Besiedelung kann fast nur von der Küste aus erfolgen. — Das Klima Australiens ist, seiner Lage ent- sprechend, im Innern und im Norden heiß und trocken, im südlichen Teile gemäßigt und der Gesundheit zuträglicher. Für den Ackerbau eignet sich ungefähr die Hälfte der Boden- fläche, jedoch ist erst ein Vierzigstel davon in Anbau genommen. Im gemäßigten Süden gedeihen Weizen und Mais, im Gebirgslande Hafer. Die Kartoffel findet sich besonders in Tasmania und Neu- Süd-Wales, Reis- und Zuckerrohrkultur beginnt sich in den Flußtälern auszubreiten. Die Küstenstriche sind für Obst- und Gemüsebau geeignet; man zieht Bananen, Orangen, Ananas, Mandeln, Oliven und vom Obst der gemäßigten Zone Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren. Auch gedeiht an sonnigen Gebirgsabhängen die Weinrebe. (Erste An- pflanzung von Deutschen!) Der Tabakbau (Neu-Süd-Wales und Victoria) ist von größerer Bedeutung als der Kaffeebau. — Die Tierzucht ist besser entwickelt als der Ackerbau. In den Steppen des Innern blüht die Schafzucht, welche im Jahre 1906/07 mehr als 2 Mill. Ballen Wolle i. W. von rund 600 Mill. M für die Ausfuhr lieferte (Zahl der Schafe 1902: 74,3 Mill. Stück). Abnehmer sind von

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 71

1908 - Berlin : Süsserott
— ri — Rumäniens denen Rußlands ähnlich sind und diejenigen des verkehrs- armen Sibiriens und Persiens eher hemmend wirken. 2. Bodengestaltung und -beschaffenheit, Rußland ist ein großes Tiefland. Die östliche Grenze desselben ist der Ural. Er ist im Norden am höchsten und ödesten („sumpfreicher" Ural), birgt in seinem mittleren Teile reiche Erze und hat im Süden dichten Waldbestand. Ungefähr in der Mitte des Flachlandes erhebt sich die Waldaihöhe. (Vergleiche sie ihrer Bedeutung nach mit dem Fichtelgebirge und dem St. Gotthard!) Die Waldaihöhe findet ihre Fortsetzung nach Osten und Westen in kleineren Bodenerhebungen, während nach Süden hin der breite mittelrussische Landrücken ansetzt, der sich bis zu den Gebieten des Don und Donez hinzieht und sich jen- seits dieser Ströme noch einmal erhebt, um steil zur Wolga (Berg- ufer) abzufallen. Den südwestlichen Teil füllen die Ausläufer der Karpathen, während die Südgrenze gegen Asien zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meere von dem Hochgebirge des Kaukasus gebildet wird. Bezüglich der Beschaffenheit des Bodens hat man drei Gürtel zu unterscheiden: i. die nördlich der Linie Lemberg-Tula- Kasan-Perm gelegene waldreiche Zone; wo im Norden die Wald- bedeckung aufhört, breiten sich Wiesen- (Flechten) und Sumpf- flächen aus, Tundren genannt, auf denen nur anspruchslose Fischer und Jäger ein kümmerliches Dasein fristen. Der westliche Teil dieser Region ist sehr sumpfreich (Rokitnosümpfe). 2. Das Gebiet der „schwarzen Erde", südlich jener Zone bis zu der Linie Kischinew- Jekaterinoslaw-Don-Wolga. In diesem großen Räume haben frühere große Waldungen einen humusreichen und daher äußerst fruchtbaren Boden hinterlassen, der es zur Kornkammer Europas macht. 3. Die Region der gelben Steppenerde, entstanden durch Staub- verwehungen aus den asiatischen Steppen und Wüsten, im Süden und Osten des zweiten Gürtels bis zum Schwarzen Meere und zur Wolga. Die ponto-kaspische (Manytsch-) Niederung, nördlich des Kaukasus gelegen, ist früherer Meeresboden und sehr salzhaltig, während die Steppe nördlich des Kaspischen Meeres infolge ihrer Pflanzenarmut nebst den vorhin erwähnten „Tundren" zu den un- produktivsten Teilen des russischen Reiches rechnet. 3. Bewässerung. Rußland ist in Europa das Land der großen Ströme. (Gründe: Ausdehnung des Landes, große Wälder, viele

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 86

1908 - Berlin : Süsserott
— 86 — Die Skandinavische Halbinsel. A. Allgemeines. Sie ist die größte Halbinsel Europas und enthält auf einer Fläche von nahezu 700 000 qkm die beiden Königreiche Schweden und Norwegen. Schweden, größer und volkreicher als Norwegen (447 862 qkm mit 5,1 Mill. Einwohnern gegen 321 477 qkm mit 2,2 Mill. Einwohnern), nimmt den Osten und Süden, dieses den Westen und Norden ein. Gib die Begrenzung an! Der größte Teil der Halbinsel wird durch das Skandinavische Hochgebirge ausgefüllt, das steil zum Atlantischen Ozean abfällt und sich nach der Ostsee allmählich abdacht. Eigentümlich sind der Westküste die tief ein- geschnittenen Fjorde, die dem Lande seine eigenartige Schönheit geben und den Fischen gute Laichplätze bieten. Nenne die wich- tigsten Fjorde nach der Karte! Begründe den Lauf der Ströme (Elfe) aus der Bodengestaltung des Landes und nenne die einzelnen Flußläufe ! Zur Schiffahrt sind sie der vielen Stromschnellen und Wasserfälle wegen nicht zu gebrauchen. Dagegen dienen sie der Holzflößerei in hervorragendem Maße und liefern die Kraft für viele gewerbliche Anlagen. Die großen Seen (nennen!) im südlichen Tieflandgebiet bilden dagegen zusammen mit dem Götakanal eine vorzügliche Schiffahrtsstraße von Göteborg nach Stockholm. Das Klima ist im Westen rein ozeanisch, regenreich und mild (Kartoffeln und Gerste gedeihen bis Hammerfest, und die norwegischen Häfen sind immer eisfrei!), im Osten kontinental, daher in Schweden mehr Getreidebau als in Norwegen. Der Südzipfel Schwedens, Gotland und Schonen, hat ähnliche Witterungs- und Anbauverhältnisse wie Dänemark. Die Bevölkerung ist in beiden Reichen germanischen Stammes, lutherischer Konfession und naturgemäß sehr verschieden dicht ver- teilt. Norwegen hat den stärksten Prozentsatz seemännischer Be- völkerung, und neben den Schweden rechnen die Norweger zu den besten Seeleuten der Erde. (Grund!) Ackerbau und Viehzucht be- schäftigen in Norwegen die Hälfte, in Schweden mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen. Der Anteil der Industrie ist ebenfalls in Schweden größer, während Fischerei, Handel und Verkehr in Nor- wegen stärker vertreten sind. Die allgemeine Volksbildung steht sehr hoch (Wanderlehrer). Die beiden Reiche waren von 1814—1905 lose

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 91

1908 - Berlin : Süsserott
— 9i den Gebirgswall der Alpen getrennt; jedoch ist dieser Abschluß infolge der vielen günstigen Paßstraßen bei weitem nicht so voll- ständig wie der der Pyrenäenhalbinsel, so daß zu allen Zeiten rege Handelsbeziehungen zwischen dem Rumpfe von Europa und Italien bestanden. Der Schnellverkehr nach Ägypten und Asien, für den die Umschiffung Spaniens einen zu großen Zeitverlust bedeuten würde, nimmt meist bis Süditalien den Landweg. Durch den Suezkanal ist die Bedeutung des Mittelmeeres sehr gewachsen, und Italien zieht aus seiner dasselbe beherrschenden Lage große Vorteile. — Gib nach der Karte die Grenzen an ! Der weitaus größte Teil (3400 km) ent- fällt auf die Seeküste, ein Umstand, der es Italien ermöglicht, seinen Seehandel und seine Seegeltung immer mehr auszudehnen. Nach Süden ist die Insel Sicilien vorgelagert und durch eine nur 3 km breite Straße (welche?) vom Festlande getrennt. Nenne die größeren, westlich von Italien liegenden und zu diesem gehörenden Inseln! 2. Bodengestaltung. Von den Alpen entfällt auf Italien der Innenrand, der steil zur Poebene abfällt. Der italienische Anteil an den Alpen heißt bis zum Lago maggiore Piemontesische, von hier bis zum Gardasee Lombardische und von da bis zur Adria Venetia- nische Alpen. Als Fortsetzung des Westflügels erscheint der Apen- nin, der Italien bis zur Südspitze durchzieht. Sein Mittelstück, das die höchsten Erhebungen enthält, sind die Abruzzen. Wo der Apennin an der Ostküste entlang streicht, sind ihm im Westen das Toskanische Erzgebirge, das einzige Bergbaugebiet der Halb- insel, sowie das Sabinergebirge, im Süden der Vesuv, der einzige tätige Vulkan des europäischen Festlandes (Herculanum und Pom- peji!) vorgelagert. — Das größte Tiefland ist die schon erwähnte Poebene, früher Meeresboden, heute von unerschöpflicher Frucht- barkeit (Schwemmland). An die Westküste schließen sich mehrere kleinere Ebenen an, die teilweise fruchtbar, meist jedoch öde und sumpfig sind, so das Sumpfgebiet von Toskana (Maremmen) und die Campagna (Rom) mit den Pontinischen Sümpfen. 3. Bewässerung. Das einzige ausgebüdete Flußsystem Italiens hat die Poebene. (Grund!) Verfolge den Lauf des Po ! Die Schiffbar- keit beginnt nach der Einmündung der Dora-Baltea. Po und Etsch sind wegen der häufigen Überschwemmungen sehr gefürchtet. Von den beiden größeren Flüssen Mittelitaliens kommt nur der Tiber bis Rom für die Schiffahrt in Betracht. — Nenne die oberitalienischen

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 129

1908 - Berlin : Süsserott
- 129 Mittelamerika und Westindien. A. Allgemeines. Der schmale Landstreifen zwischen dem Karaïbischen Meere und dem Stillen Ozean stellt nebst den westindischen Inseln, die sich in weitem Bogen von der Halbinsel Florida bis zur Orinocomündung hinziehen, die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika her. Die Lage ist dem Verkehr günstig, und es ist anzunehmen, daß diese Gebiete nach Fertigstellung des Panamakanals eine größere Be- deutung bekommen werden. Der Bodenbeschaffenheit nach ist Mittelamerika ein mit Vulkanen besetztes und von schmalen Tief- landstreifen umsäumtes Tafelland. Die Inseln gehören zu den hohen Inseln, die vulkanischer Natur (Mont Pelé auf Martinique) sind, und haben ebenso wie Zentralamerika tropisches Klima (zwei- malige Regenzeit im Mai und Oktober). Die Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus Farbigen zusammen; die Europäer und Nord- amerikaner, deren Leistungsfähigkeit von dem ungesunden und er- schlaffenden Klima beeinträchtigt wird, sind meist nur Plantagen- besitzer und -leiter oder wohl auch Besitzer der wenigen industriellen Unternehmungen und der Handelsniederlassungen. Die politischen Verhältnisse sind sehr zerrüttet; Bürgerkriege und Aufstände lassen diese von der Natur so verschwenderisch aus- gestatteten Gebiete nicht zur vollen Entfaltung kommen. Selbständig sind neben Cuba (siehe S. 127) und Haiti, das zwei Negerrepubliken enthält, nur noch die fünf Staaten Mittelamerikas: Guatemala, Honduras, San Salvador, Nicaragua und Costarica. Panama, bis 1903 ein Teil der Vereinigten Staaten von Columbia (Südamerika), steht unter dem Schutze der Union, die seit dem spanisch-ameri- kanischen Kriege 1898 auch Puertorico besitzt (siehe S. 127). Uber die englischen, französischen, dänischen und niederländischen Besitzungen lies S. 54, 68, 85, 29. Die besten Aussichten hat ohne Zweifel Guatemala, das sich mit Hilfe deutschen Kapitals recht gut entwickelt hat. (Die meisten der dort vorhandenen Kaffee- plantagen gehören Hamburger Häusern.) B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft (Plantagenbau). Das ausgezeichnete Tropen- klima und ein äußerst fruchtbarer Boden sind die Vorbedingungen für Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie, Teil Ii, 9

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 131

1908 - Berlin : Süsserott
— i3i — folgen Haiti, Guatemala und Costarica. Doch sind die Zahlen sehr schwankend. (Grund?) Stelle die hauptsächlichsten Ausfuhrwaren zusammen! Die wichtigsten Gegenstände der Einfuhr sind Eisen-, Metall- und Textilwaren, Lebensmittel und Luxusartikel. Die Haupt- verkehrsländer sind Großbritannien, die Union, Deutschland und Frankreich. Cuba unterhält noch Beziehungen zu Spanien. Der deut- sche Handel bleibt sich in jenen Gebieten ziemlich gleich. Er stellte sich auf ungefähr 60 Mill. M in der Einfuhr (Kaffee, Tabak, Zigarren, Hölzer und Reis) und etwa 25 Mill. M in der Ausfuhr (Eisen-, Woll-, Baumwollen- und Glaswaren) und war besonders nach Cuba und Guatemala gerichtet. Südamerika. A. Allgemeines. 1. Lage, Größe, Einteilung. Südamerika liegt südöstlich von Nordamerika und erstreckt sich von den drei Südkontinenten am weitesten nach Süden. Es erreicht Nordamerika weder an Fläche noch an Bevölkerungsziffer. Die Küstengliederung ist am stärksten im Norden und Süden, einförmig an der Westküste und gering im Osten. Früher spanischer und portugiesischer Besitz, enthält es heute außer dem britischen, niederländischen und französischen Guayana (siehe S. 54, 29, 69) zehn selbständige Republiken. Nenne sie nach der Karte und bestimme ihre Lage ! Nach der Lage bzw. Bodenbeschaffen- heit unterscheiden wir die atlantischen Staaten (Venezuela und Brasilien), die La Plata-Staaten (Argentinien, Paraguay und Uruguay) und die Andenstaaten (Chile, Bolivia, Peru, Ecuador und Columbia). Von den zuletzt genannten berühren die Vereinigten Staaten von Columbien beide Ozeane, Bolivia ist dagegen ein Binnenland. 2. Bodenbeschaffenheit. Die Gebirgslandschaften nehmen etwa drei Fünftel, die Tiefebene zwei Fünftel der Bodenfläche ein. Der Westen wird in seiner ganzen Ausdehnung von Süden nach Norden von den Anden oder Cordilleren durchzogen. Sie bilden im Süden eine einzige Hauptkette. Ungefähr auf dem 37. Grad s. Br. teilen sie sich in zwei Ketten, die eine gewaltige Hochebene mit großen Seen (Titicacasee, 3854 m Meereshöhe, 8100 qkm = 15 mal so groß wie der Bodensee) umschließen. Nördlich von Lima nähern sie sich wieder und bilden dann drei Ketten bis zum Meere. Das ganze Gebirge ist mit Vulkanen gespickt. Nenne die höchsten Erhebungen nach der Karte ! 9*
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